Multifokale Linsen
Gutes Sehen bis ins hohe Alter
Heutige moderne Kunstlinsen erlauben dem Patienten zu wählen zwischen Standard-Intraokularlinsen (IOL) ohne Zusatzfunktion oder einer Premium-IOL, sogenannte Kunstlinsen mit Zusatzfunktion, z. B. Gelbe Intraokularlinsen, welche die Pigmentierung der natürlichen Linse imitieren und so die Netzhaut vor gefährlichem UV- und blauem Lichtspektrum schützt.
Moderne Multifokale Linsen weisen im Gegensatz zur Monofokallinse mehrere Brennpunkte auf und ermöglichen so gutes Sehen in unterschiedlichen Entfernungen – ganz ohne Brille oder Kontaktlinse. Diese Eigenschaft der Multifokallinsen ist von besonderem Vorteil für Menschen mit Alterssichtigkeit und eignet sich speziell auch beim Linsenaustausch einer Katarakt-Operation (Grauer Star).
Die Alterssichtigkeit, auch Altersweitsichtigkeit genannt, macht sich meist ab dem 40. Lebensjahr bemerkbar. Das Auge verliert an natürlicher Elastizität und der Fähigkeit, sich durch Strecken und Zusammenziehen auf unterschiedliche Entfernungen einzustellen. Während das Sehen auf weite Distanzen noch funktioniert, macht sich das Problem der Alterssichtigkeit besonders im Nahbereich beim Lesen und in mittleren Distanzen, z. B. Arbeiten am Computer, bemerkbar.
Mit der multifokalen Intraokularlinse kann die Alterssichtigkeit auch in Kombination mit anderer Fehlsichtigkeit sehr gut korrigiert werden. Gleichzeitig verhindert der Austausch der natürlichen Linse ein mögliches Fortschreiten der Linsentrübung (Grauer Star). Klinische Studien zeigen, dass mehr als 90 Prozent aller Patienten, die beidseitig Multifokallinsen erhielten, nach der Operation keine Brille mehr benötigen.
Die Multifokallinsen-Operation findet ambulant unter örtlicher Betäubung statt. Die Dauer der Operation beträgt ca. 15 Minuten pro Auge. Das zweite Auge wird meist im Abstand von 1–2 Tagen operiert. Bereits kurz nach dem Einsetzen der Multifokallinsen kann der Patient wieder klar sehen.